Auf leisen Samtpfoten

Kennen Sie das, wenn Sie in einem völlig überfüllten Restaurant sitzen, so dass Sie sich nur schwer auf ein Gespräch konzentrieren können und Ihre Gedanken innerlich Rumba tanzen, weil Sie nicht wissen, wie Sie mit der Situation umgehen sollen?
Oder spüren Sie, wie Ihnen die Tränen in die Augen kommen, wenn ein entfernter Bekannter Ihnen von einem traurigen Erlebnis erzählt?
Kommt Ihnen das bekannt vor, wenn Sie sich in Gruppen unsicher fühlen und Ihr Verhalten selbstkritisch überprüfen?
So kann es sich anfühlen, wenn man hochsensibel ist.
Hochsensible Menschen haben es oftmals nicht leicht, denn sie haben eine erhöhte Sinneswahrnehmung und können die Reize von Außen nur schwer filtern.
Sie hören, spüren, ja denken selbst mehr als andere. Hochsensible nehmen Zwischentöne wahr, können wildfremden Personen ansehen, wie sie sich fühlen und hören zu. Sie hören auf allen Ebenen zu und hören nicht nur das Gesagte, sondern noch viel mehr.
Sie sehen Dinge, die andere vielleicht nicht sehen, weil dafür keine Zeit ist oder die Muße fehlt. Hochsensible aber sehen Details, erinnern sich gut an Vergangenes, als wäre es gestern gewesen und können schnelle gedankliche Verknüpfungen hinbekommen.
Hochsensible Menschen sind leise Menschen, die vorsichtig ihre Umwelt erkunden und ein "Gut-Gen" besitzen, da sie harmoniesüchtig und gerecht sind.
Hochsebsible Menschen sind wunderbare Menschen, aber zu ihrem Nachteil ist jedoch,
dass sie auch sehr selbstkritisch sind, sie sich teilweise in ihren Gedanken oder Gefühlen zu verlieren drohen und ihnen durch ihre Zurückhaltung der Umgang mit anderen teils schwer fällt. In unserer "höher, schneller, weiter"-Gesellschaft gehen sie fast unter und werden kaum gesehen, da sie sich nur schwer durchsetzen können und wenig einfordern. 
Wenn sich die Welt einen Teil mehr Sensibilität von den Hochsensiblen abschauen würde, könnte es womöglich eine ruhigere Welt sein, in der man mehr Platz für Dinge hätte, die das Leben eben so lebenswert machen, fernab von Macht, Neid und verbittertem Ehrgeiz ohne Menschlichkeit. 

 



„Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“

Galileo Galilei